Der
größte Boom der Fleischproduktion findet in den aufstrebenden
asiatischen Volkswirtschaften statt. Verlierer dieses Wachstumstrends
sind die kleinbäuerlichen Produzenten, die vom Markt verdrängt werden.
In China wird inzwischen nur noch die Hälfte der Schweine in
kleinbäuerlichen Betrieben gehalten.
Immer mehr Flächen für die Futtermittelproduktion
Der expandierende Futtermittelanbau im Zuge
des Fleisch-Booms führt darüber hinaus zu enormen Umweltbelastungen und
negativen Auswirkungen auf die Menschen. Weltweit wandern über 40
Prozent bzw. rund 800 Millionen Tonnen der Ernte von Weizen, Roggen,
Hafer und Mais direkt in die Futtertröge. Laut UN werden drei Viertel
aller agrarischen Nutzflächen in irgendeiner Weise für die Tierfütterung
beansprucht: Flächen, die effizienter für den Anbau von Nahrungsmitteln
für den Menschen genutzt werden könnten. Zudem "kaufen" reiche Länder
im großen Stil Anbauflächen im Ausland ein. Allein die europäische
Fleischproduktion benötigt pro Jahr im Durchschnitt 13 Millionen Hektar
südamerikanische Anbauflächen für Futtermittel.
Die Folgen sind fatal: Wertvolle Regenwälder
gehen verloren, Böden werden durch Pestizide verseucht und die Preise
für Nahrungsmittel steigen aufgrund knapper werdender Agrarflächen.
Außerdem führt die großräumige Anwendung des Herbizids Glyphosat beim
Sojaanbau in Südamerika vermehrt zu Fehlbildungen bei Neugeborenen.
Weitere Themen des "Fleischatlas 2014" sind
u.a. Hormone im Fleisch, das EU-Freihandelsabkommen mit den USA, der
steigende Fleischbedarf der Schwellenländer, Billiglöhne auf den
Schlachthöfen, urbane Tierhaltung und eine sinnvolle EU-Agrarpolitik.